Am heutigen Spieltag war der TSV Untergruppenbach zu Gast am Stämmlesbrunnen. Weinsberg sah sich ob der aktuellen Situation eher in der Aussenseiterrolle, war sich aber durchaus bewusst, dass die ersten Punkte heute möglich waren. Entsprechend wollte man ohne Angst ins Spiel gehen und dies gelang auch. Die Unsicherheit vergangener Spiele war nicht zu spüren und man spielte mutig nach vorne. So gelang nach einer starken Einzelleistung von Daniele Sica das verdiente 1:0. Sica setzte sich mit starkem Körpereinsatz gegen den gegnerischen Verteidiger durch und schob kaltschnäutzig ins lange Eck ein (20. min).
Den verdienten Spielstand galt es jetzt zu verwalten. Zu oft konnte man in der Vergangenheit das positive Momentum nicht mitnehmen, aber tatsächlich gelang es weitere Chancen zu generieren. Nach guter Hereingabe von Sica verpasste Ekes nur knapp. Des Öfteren setzte sich Yannik Sacchi stark auf der Aussenbahn durch und konnte ausgezeichnete Flanken ins Zentrum schlagen, allerdings ohne anschliessenden Torerfolg. Ebenfalls bärenstark spielte Carsten Fischer als linker Aussenverteidiger und auch Klein und Tarba standen heute weitgehend sicher. Birol Ates, heute Kapitän, und Eugen Streif spielten auf der 6 und machten ihre Sache insbesondere in der Defensive sehr gut.
Nichtsdestotrotz kam es wie es so oft kam und man kassierte ein absolut unglückliches Gegentor, als ein Eckball direkt verwandelt wurde. 1:1 (35. min). Hierdurch brachte man den Gegner unnötig wieder ins Spiel und fortan begegnete man sich nur noch auf Augenhöhe. Untergruppenbach hatte allerdings nicht die Klasse diese Schwächephase vor der Pause zur Führung ummünzen zu können. Halbzeit.
Seitenwechsel und das klare Bewusstsein der Weinsberger, dass nun der Erfolg klar vom eigenen kämpferischen Einsatz abhängen würde. Plätscherte die Partie nun zunächst weiterhin ausgeglichen dahin, waren es doch die Gäste, die relativ überraschend nach einem langen Ball, den weder Innenverteidigung noch Towart der Weinsberger richtig einschätzen konnten, die Gunst der Stunde nutzen konnten um das 1:2 zu markieren (55. min). Schlimmer kam es noch, als einer der vielen Ecken im 5-Meter-Raum nicht geklärt werden konnte und ein gegnerischer Stürmer freistehend einnetzen konnte (70. min).
Nun schien alles verloren. Kaum jemand glaubte mehr an die Wende. Doch der TSV fasste sich nun ein Herz. Zwar hatte man Glück, als der Gegner vermeintlich auf 4:1 erhöhte, der Schiedsrichter allerdings vermutlich zu Unrecht auf Abseits entschied. Aber dann war es der TSV aus Weinsberg, der auf 2:3 verkürzen konnte. Nach einem geblockten Freistoß spielte Ates nach außen auf den vorgerückten Klein, dieser ließ einen Gegenspieler stehen und passte auf Costa Ekes, dieser gab weiter auf den tief im 16er postierten Sica, der anschliessend überragend den Doppelpass mit der Hacke wiederum auf Ekes spielen konnte, sodass dieser cool ins kurze Eck einschieben konnte (85. min).
Jetzt war die Euphorie greifbar und Weinsberg drückte auf den Ausgleich, doch die Zeit war knapp. Gleichzeitig durfte man hinten nicht zu offen sein, um nicht noch durch einen Konter den endgültigen K.O. zu kassieren. Tatsächlich gelang aber der viel umjubelte Ausgleich, als sich erneut der starke Sica im 16er durchsetzen und mit links ins rechte Eck verwandeln konnte (88. min). Anschliessend war beides möglich, Sieg oder Niederlage. Allerdings war man aus Weinsberger Sicht nun auch mit dem einen Punkt zufrieden und dieser wurde schlussendlich auch verteidigt.
Unterm Strich? Nicht nur der erste Punkt für den TSV. Vielmehr hoffentlich der erhoffte Befreiungsschlag und ein gefühlter Sieg. Zwar ist jedem klar, dass weiterhin ganz schwere Zeiten anstehen, aber der heutige Kampf zurück ins Spiel und die Belohnung durch das völlig verdiente Remis, sollte Balsam auf der Weinsberger Seele sein und mit diesem Spirit sollte man nun weiterarbeiten. Am besten mit weiteren Punkten gegen den SC Ilsfeld II am nächsten Wochenende.
Es spielten: Schneider - Fischer, Tarba, Klein, Sacchi - Streif (Goncharik), Ates - Ekes, Barut, Türk - Sica
